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Online-Marketing fürs Handwerk: in 7 Schritten erfolgreich starten

Suzana Jordanovic |
Online-Marketing ist heutzutage für jeden Handwerksbetrieb ein Muss. Denn Menschen suchen zunehmend im Internet nach Handwerkerinnen und Handwerkern. Wer online nicht sichtbar ist, verliert Aufträge an die Konkurrenz. Lies hier, welche Online-Marketing-Maßnahmen es gibt und wie du Online-Marketing erfolgreich umsetzt.
 

Online-Marketing ist ein Bereich des Marketings, der darauf abzielt, über das Internet potenzielle oder bestehende Kundinnen und Kunden zu erreichen. Es hilft, je nach Zielsetzung, den Umsatz zu steigern, den eigenen Betrieb bekannter zu machen, Kundschaft zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen.

Warum ist Online-Marketing für Handwerkerinnen und Handwerker wichtig?

Kurz und knapp beantwortet: weil Menschen zunehmend online nach Handwerksbetrieben suchen. In der Konsequenz bedeutet das, dass du online sichtbar werden musst. Bist du es nicht, verlierst du wertvolle Chancen in der Kunden- und Mitarbeitergewinnung an die Konkurrenz.

Online-Marketing im Handwerk: Multi-Werkzeug für viele Geschäftsziele

Die wichtigsten Online-Marketing-Kanäle für Handwerkerinnen und Handwerker

Es gibt viele Wege, das eigene Handwerk online auffindbar zu machen. Man spricht in diesem Zusammenhang von unterschiedlichen Online-Marketing-Kanälen. Denn es handelt sich jeweils um unterschiedliche Technologien und Plattformen, z. B. Google, Social-Media usw. Der gemeinsame Nenner ist das Internet.

Website: 24/7 erreichbar sein für deine Kundinnen und Kunden 

Eine Website ist die wichtigste Online-Marketing-Maßnahme überhaupt. Sie bringt dir gleich mehrere Vorteile auf einmal:

  • Sie ist Tag und Nacht im Einsatz für dich, um zu informieren, zu beraten und deine Leistungen zu verkaufen.
  • Sie macht dich konkurrenzfähiger, da viele Handwerksbetriebe keine oder eine sehr alte Website haben.
  • Sie unterstützt dich im Kundenservice, beispielsweise durch Antworten auf häufige Fragen deiner Kundschaft.
  • Sie ist Dreh- und Angelpunkt für weitere Online-Marketing-Maßnahmen, z.B. für die Anmeldung für einen Newsletter, als Zielseite für deine Online-Anzeigen usw.

Google, Bing & co.: mit Suchmaschinenoptimierung zur ersten Wahl in den Suchergebnissen werden

Mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) sorgst du als Handwerkerin bzw. Handwerker dafür, dass potenzielle Auftraggeberinnen und Auftraggeber deine Website in Suchmaschinen wie Google finden. Das Ziel von SEO ist es, unter den ersten Ergebnissen zu erscheinen, wenn jemand nach deinen Services sucht, z. B. Badrenovierung oder Dachsanierung. Eine hohe Position in den Suchergebnissen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass deine Website angeklickt wird und daraus ein neuer Auftrag wird.

Google-Unternehmensprofil: Ihr Firmeneintrag auf Google

Liefere auf einen Blick die wichtigsten Informationen zu deinem Handwerksbetrieb auf Google. Das kostenlose Google-Unternehmensprofil (früher „Google My Business“) macht es möglich. Beschreibe deine Leistungen, nenne deine Öffnungszeiten und profitiere von deinem Eintrag auf Google Maps. Schließlich suchen die meisten Menschen in deiner Umgebung nach einem passenden Handwerksbetrieb.

Besonders nützlich ist die Möglichkeit, Bewertungen von bisherigen Kundinnen und Kunden anzuzeigen. Letzteres erhöht deine Auftragschancen immens. Denn Menschen vertrauen dir mehr, wenn sie von anderen hören, dass sie mit deinen Leistungen zufrieden waren.

Tipp:
In unserem Artikel „Google-Bewertungen im Handwerk“ erfährst du, wie Google-Bewertungen funktionieren und worauf du achten solltest.


Google Unternehmensprofil

E-Mail: mit „guten Neuigkeiten“ im Gedächtnis bleiben

E-Mail-Marketing ist eine großartige Gelegenheit, um mit bestehender oder potenzieller Kundschaft in Kontakt zu treten und sich langfristig neue Aufträge zu sichern. 

Informiere über Trends oder gesetzliche Vorgaben, z. B. Wärmepumpen oder Inspektionspflicht für Rauchwarnmelder. Werbe für neue Leistungen, biete saisonale Rabatte an oder schicke eine Erinnerung vor dem nächsten Termin. 

Achte nur darauf, vorher das Einverständnis der Empfängerin oder des Empfängers für den E-Mail-Versand einzuholen.

Social-Media: im direkten Austausch mit Ihren Kundinnen und Kunden stehen

Social-Media-Plattformen sind längst nicht mehr nur etwas für die Freizeit. Gebe Einblicke in deine Arbeit und interagiere mit Menschen aus deinem Kundenkreis. Jede Interaktion, ob das Teilen, Liken oder Kommentieren deiner Beiträge, trägt dazu bei, deine Reichweite im digitalen Raum zu erhöhen. So wird dein Betrieb bekannter und deine Auftragschancen steigen.

Wie kannst du Social-Media-Marketing als Handwerksbetrieb umsetzen? Poste beispielsweise Videos von deinem Arbeitsalltag, präsentiere neue Produkte und Techniken oder stelle Mitarbeitende vor.

Zu den wichtigsten Social-Media-Kanälen zählen:

  • Facebook
  • Instagram
  • TikTok
  • YouTube
  • Linkedin – für neue Geschäftskontakte oder Kundschaft im Firmensektor

Online-Werbung in Suchmaschinen: schnell sichtbar werden

Mit bezahlten Werbeanzeigen in Suchmaschinen lassen sich meist schon in kurzer Zeit Anfragen generieren. Der Haken: Suchmaschinenwerbung, auch Search Engine Advertising (SEA) genannt, ist im Vergleich zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) kostenpflichtig (vgl. oben). 

SEA funktioniert einfach und effektiv: Du erstellst eine Anzeige und wählst passende Suchbegriffe aus. Wenn jemand diese Begriffe auf Google eingibt, erscheint deine Anzeige. Zahlen musst du jedoch erst, wenn jemand auf deine Anzeige klickt.

Die Vorteile sind, dass du sehr schnell Sichtbarkeit erhältst und deine Anzeigen gezielt auf die Personen ausrichten kannst, für die dein Angebot interessant ist: z. B. nur auf Menschen in deiner Region.

Google Suchergebnisse: Gesponsorte Beiträge

Bezahlte Suchergebnisse auf Google erscheinen ganz oben und sind mit „Gesponsert“ gekennzeichnet. 

Online-Marketing im Handwerk: So setzt du deine ersten Maßnahmen in 7 Schritten um

1. IST-Analyse: Wo drückt der Schuh?

Am Anfang deiner Online-Marketing-Strategie steht die Frage: In welcher Situation steckt mein Betrieb und welches Problem ergibt sich daraus?

Beispiel 1:
Situation: Du gewinnst aktuell neue Aufträge nur über Mundpropaganda und bist nicht immer voll ausgelastet.
Problem: Keine kontinuierliche und planbare Kundengewinnung.

Beispiel 2:
Situation: Die Konkurrenz ist stark. Es wird zunehmend schwieriger, in deiner  Region neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen.
Problem: Deine Einnahmen stagnieren oder sinken.

2. Ziele festlegen: Welches Ergebnis erhoffst du dir?

Online-Marketing ist deshalb so nützlich, weil sich damit verschiedene Geschäftsziele erreichen lassen (vgl. oben). Umgekehrt heißt das aber: Wenn du dir kein Ziel setzt, erreichst du wahrscheinlich nichts.

Schaue dir deine IST-Analyse aus dem ersten Schritt an: Welches Ziel kannst du von der Problemstellung ableiten?

Beispiel 1:
keine planbare Kundengewinnung bzw. zu wenige Aufträge.
Online-Marketing-Ziel: Kundinnen und Kunden online gewinnen.

Beispiel 2:
hohe Konkurrenz bzw. gesättigter Markt in deiner Region.
Online-Marketing-Ziel: Reichweite bzw. Markenbekanntheit erhöhen.

3. Zielgruppe definieren: An wen richtet sich Ihr Angebot?

Es gibt im Marketing einen beliebten Spruch, der auch fürs Handwerk passt: „Wer alle erreichen möchte, erreicht niemanden!“ Daher ist die Definition deiner Zielgruppe unerlässlich für die Planung deiner Online-Marketing-Aktivitäten.

Der Begriff „Zielgruppe“ meint alle Personen, an die sich dein Angebot richtet. Auf den ersten Blick scheinen das alle zu sein. Schließlich benötigt jeder Mensch ein Dach überm Kopf oder Strom im Haus. Stimmt’s?

Wenn du dir deine Leistungen und  bisherigen Kundinnen und Kunden genauer ansiehst, wirst du Unterschiede feststellen. 

Beispiele, wie du eine Zielgruppe eingrenzt:

  • Du hast dich auf Firmen spezialisiert.
  • Deine Kundinnen und Kunden wohnen in einem bestimmten Einzugsgebiet.
  • Du bietest eine spezielle Dienstleistung an, wie Smart-Home-Installationen.
  • Dein Angebot richtet sich nur an gut betuchte Haushalte, z. B. maßgeschneiderte Einbauschränke.

4. Online-Nutzung der Zielgruppe: Wo erreichen Sie Ihre Kundinnen und Kunden im Internet?

Nun geht es darum, herauszufinden, wo du deine Zielgruppe online antriffst. Dafür gibt es verschiedene Wege:

  • Frage bisherige Kundinnen und Kunden, welche Online-Kanäle sie nutzen: Facebook, Google, Newsletter?
  • Überprüfe, wo deine Konkurrenz besonders aktiv ist. 
  • Suche Statistiken im Internet zum Nutzungsverhalten in Verbindung mit dem Handwerk.

5. Online-Marketing-Kanäle festlegen: Womit möchten Sie starten?

Lege nun den Online-Marketing-Kanal fest. Nehme dir aber nicht zu viel vor. Am Anfang musst du dich erst in die Aufgaben einfinden, ein Vorgehen definieren und vielleicht vorab noch ein Seminar besuchen. Starte mit ein bis zwei Kanälen bzw. Maßnahmen, z. B. Website-Optimierung und Social-Media.

Beachte dabei, dass sich einige Online-Marketing-Kanäle für bestimmte Ziele besser eignen als für andere:

  • Kundengewinnung: Website mit SEO, SEA, Social-Media
  • Kundenbindung: Website, Newsletter

6. Details festlegen: Wie gehst du vor und was benötigst du?

Du stehst jetzt kurz vor dem Start. Überlege dir nun, wie du Online-Marketing in deinen Handwerksbetrieb integrieren und welche Aufgaben anstehen. Mit diesen Fragen legst du die Details fest:

  • Was benötigst du für die Umsetzung, z. B. ein Budget, Fotos, Texte usw.?
  • Welche Einzelaufgaben gibt es, z. B. Instagram-Kanal einrichten, Posting-Ideen entwickeln, Posting schreiben usw.?
  • Bis wann möchtest du was erledigt haben, z. B. Website so optimieren, dass sie auch auf Smartphones lesbar ist? 
  • Wie viel Zeit kannst du dir pro Woche oder Tag freischaufeln?
  • Wer soll die Aufgaben erledigen?
  • Welches Budget kannst du aufbringen?

7. Erfolgsmessung und Optimierung: Wie gut erreichst du deine Ziele?

Nur, wenn du deine Maßnahmen regelmäßig kontrollierst, erfährst du, ob sich die ganze Arbeit auszahlt und wie du diese ggf. optimieren. Es gibt dafür mittlerweile unzählige kostenlose und kostenpflichtige Technologien auf dem Markt. 

Du kannst beispielsweise Interaktionen mit deinen Postings oder die Zahl der Website-Besucher erfassen und sogar erfahren, wie viel Prozent der Empfängerinnen und Empfänger deinen Newsletter geöffnet haben.

4 Tipps für die Umsetzung Ihrer Online-Marketing-Strategie

  1. Professionelle Marketing-Unterstützung: Keine Zeit oder Erfahrung? Ziehe eine Marketing-Agentur oder eine Freiberuflerin bzw. einen Freiberufler in Betracht. Das kann dich insgesamt weniger kosten, weil Profis in der Regel schneller sind und deine womöglich kostspielige Fehler ersparen.

  2. Zeit lassen: Erwarte nicht zu viel und zu schnell von sich selbst und von deiner Maßnahme: Ideen fallen nicht vom Himmel, eine große Website entsteht nicht über Nacht und Suchmaschinenoptimierung (SEO) braucht bis zu einem Jahr Zeit.

  3. Werbebudget einplanen: Bis auf Suchanzeigen sind die meisten Online-Marketing-Maßnahmen mit einfachen Mitteln umsetzbar oder sogar kostenlos, z. B. ein Social-Media-Konto. Je professioneller du Online-Marketing betreiben, desto mehr Budget ist erforderlich, z. B. für ein Logo, besondere Funktionen auf der Website, Suchmaschinenoptimierung.

  4. Zuständigkeiten festlegen: Nur, wenn du am Ball bleibst, wirst du langfristig von Online-Marketing profitieren. Lege daher für wiederkehrende Aufgaben wie Texte schreiben, auf Kommentare antworten usw. fest, wer wann daran arbeiten soll.
Tool-Tipp:
Mit der Meisterwerk App organisierst du Einsätze, Aufträge und Projekte mühelos und behalten stets den Überblick. Blocke beispielsweise feste Tage in der Woche für dein Online-Marketing ein. So weißt du und deine Mitarbeitenden immer, was als nächstes ansteht.

 

Online-Marketing ist unerlässlich, um im Handwerk wettbewerbsfähig zu bleiben

Handwerkerinnen und Handwerker, die sich auch in Zukunft am Markt behaupten möchten, kommen um Online-Marketing nicht herum. Ob Empfehlungen, Geschäftsinformationen oder die Wahl eines Handwerbetriebs, all das erfolgt mittlerweile übers Internet. Es gibt sehr viele Wege, um Online-Marketing zu betreiben. Ausschlaggebend für die richtige Wahl sind deine Geschäftsziele und deine Zielgruppe. Der Start ins Online-Marketing ist kein Hexenwerk. Es bedarf nur einiger Planung und Ausdauer. Das Wichtigste ist, sich nicht zu viel vorzunehmen, regelmäßig Erfolge zu kontrollieren und kontinuierlich dranzubleiben – und die Ausdauer zahlt sich aus. Du profitierst von deinen Online-Marketing-Maßnahmen meistens langfristing. So kannst du mit deinen Online-Inhalten, wie Blogartikeln oder Social-Media-Beiträgen, auch über Jahre immer wieder neue Menschen erreichen. 

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