

Für den aktuellen Fachkräftemangel im Handwerk gibt es verschiedene Ursachen. Dazu zählen unter anderem:
Deutschland befindet sich aktuell in einer schwierigen Wirtschaftslage, was dazu führt, dass Unternehmen Stellen abbauen bzw. nicht nachbesetzen. Das hat sich jedoch nur geringfügig auf den Fachkräftebedarf in Deutschland ausgewirkt. Weiterhin können offene Stellen für Qualifizierte nicht besetzt werden, weil Letztere schlichtweg fehlen.
Laut des „Fachkräftereports Juni 2024” des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)
fehlen aktuell so viele Fachkräfte in Deutschland:
Hinweis zur KOFA-Analyse
Zu den „qualifizierten Arbeitskräften” zählen:
(Quelle: Fachkräftereport Juni 2024, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), 08/2024,
URL: https://www.kofa.de/media/Publikationen/KOFA_Kompakt/Fachkraeftereport_Juni_2024.pdf )
Schaut man sich die Zahlen nur im Handwerk an, so fehlen laut ZEIT ONLINE unter Berufung auf das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln aktuell so viele Fachkräfte im Handwerk:
(Quelle: „Jede zweite Stelle im Handwerk bleibt unbesetzt”, ZEIT ONLINE, 20.09.2024, URL: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-09/fachkraeftemangel-deutschland-handwerk-offene-stellen )
Das Handwerk ist auf Platz 3 der Branchen mit dem größten Personalnotstand. Nur im Bereich „Gesundheit und Pflege” (Platz 1) und „Bildung und Soziales” (Platz 2) fehlt noch mehr qualifiziertes Personal.In diesen handwerklichen Berufen wird händeringend gesucht:
(Quelle: KOFKA unter Berufung auf IW-Fachkräftedatenbank auf Basis von Sonderauswertungen der BA und der IAB-Stellenbeschreibung, 2024, 28.10.2024, URL: https://www.kofa.de/daten-und-fakten/ueberblick-fachkraeftemangel/ ).
Quelle: IW-Fachkräftedatenbank auf Basis von Sonderauswertungen der BA und der IAB-Stellenerhebung, 2024, 28.10.2024, URL: https://www.iwkoeln.de/studien/jurek-tiedemann-gero-kunath-dirk-werner-dringend-gesucht-in-diesen-berufen-fehlen-aktuell-die-meisten-fachkraefte.html ).
Das Handwerk ist eine personalintensive Branche. Mit anderen Worten: Ohne ausreichend und qualifiziertes Personal können Handwerksbetriebe ihren wirtschaftlichen Erfolg nicht sicherstellen. Mit diesen Auswirkungen haben Betriebe in der Bau- und Handwerksbranche zu kämpfen aufgrund des Fachkräftemangels:
Der enorme Fachkräftebedarf geht uns jedoch alle etwas an:
Qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker können sich aktuell aussuchen, wo sie arbeiten – und zu welchen Konditionen! Das bedeutet für dich: Um als attraktive Arbeitgeberin bzw. als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, zählt mehr als „nur“ ein gutes Gehalt!
An diesen Schrauben kannst du drehen, um dem Fachkräftemangel erfolgreich entgegenzuwirken:
Aus-, Fort- und Weiterbildungen
Mit dem Gesellenbrief ist die Ausbildung vorbei? Das war vielleicht früher so. Heute möchten und müssen sich Fachkräfte kontinuierlich fort- und weiterbilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und/oder ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Davon profitieren nicht nur deine Angestellten, sondern der ganze Betrieb, da du deinen Kundinnen und Kunden eine noch bessere Qualität, neue Methoden oder Produkte bieten kannst. Win-win!
Karrierechance
Eng mit dem Fort- und Weiterbildungsangebot verknüpft ist ein weiterer Wunsch vieler Handwerkerinnen und Handwerker: Sie möchten Verantwortung übernehmen und Karriere machen. Zeige deinen Mitarbeitenden also Perspektiven auf und ermögliche es ihnen, zum Beispiel Führungserfahrung zu sammeln. Dein Bonus: Kompetente Mitarbeitende können dir im Betrieb auf diese Weise viel Arbeit abnehmen und deine Belastung reduzieren.
Flexible Arbeitszeitmodelle
Die Pandemie hat die klassischen Arbeitsmodelle in sehr vielen Branchen auf den Kopf gestellt: Homeoffice oder hybrides Arbeiten sind an der Tagesordnung. Klar, im Handwerk ist das noch undenkbar und doch besteht mehr Spielraum als gedacht, z. B.
Homeoffice im Handwerk unmöglich? Nicht ganz: Mit der Meisterwerk App erledigen Mitarbeitende administrative Aufgaben von überall, per App oder auf dem Computer, so z. B. Abrechnung oder Planung.
Einstellung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern
Du denkst, das ist leichter gesagt als getan? Stimmt, aber wusstest du auch, dass du für die Aus- oder Weiterbildung von qualifizierten Fachkräften Zuschüsse erhalten kannst, in bestimmten Fällen werden die Kosten zu 100% übernommen? Möglich macht das u.a. die Qualifizierungsoffensive der Bundesagentur für Arbeit.
Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland
2023 wurde das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) erneuert, um das Anwerben von Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland zu erleichtern. Betriebe stoßen zwar bei ausländischem Personal auf Herausforderungen ganz anderer Art, wie fehlende Sprachkenntnisse, doch du bleibst damit nicht allein. Auf den Seiten der Bundesregierung oder der Handwerkskammern findest du umfassende Informationen und du kannst dich persönlich beraten lassen.
Rekrutierungsstrategie
Eine Anzeige im Regionalblatt oder Mundpropaganda können gegen den Personalnotstand im Handwerk nicht mehr antreten. Du musst auffallen und begeistern. Das gehört zu einer Rekrutierungsstrategie:
Zufriedene Mitarbeitende sind ein Garant für ein erfolgreiches Unternehmen: Alle ziehen am selben Strang und wer gerne zur Arbeit geht, ist motiviert und bringt sich gerne ein. Im Kontext des Fachkräftemangels bedeutet es aber Sicherheit. Denn neue Mitarbeitende sind schwer zu finden.
Ein ständiger Wechsel von Mitarbeitenden wirkt sich außerdem schlecht aufs Team aus und bedeutet letztendlich hohe Kosten. Schließlich müssen neue Kolleginnen und Kollegen jedes Mal aufs neue in die Prozesse eingearbeitet werden u. Ä. Das kostet wertvolle Zeit.
Deshalb ist für die Fachkräftesicherung im Handwerk auch die Bindung von Mitarbeitenden enorm wichtig. Was du dafür tun kannst, z.B.:
Wie du Personal richtig planst und für aus- und nicht überlastete Mitarbeitende trotz Fachkräftemangels sorgst.
Die Digitalisierung verändert nicht nur die Jobprofile und trägt damit teilweise auch zum Fachkräftemangel bei (vgl. oben). Du unterstützt Betriebe auch dabei, effizienter zu arbeiten und attraktiver als Arbeitgeberin bzw. als Arbeitgeber zu sein:
Hier sind drei Beispiele:
Wie sich Digitalisierung noch im Handwerksbetrieb einsetzen lässt, und welche Hürden es dabei zu beachten gibt, lese hier.
Der Fachkräftemangel ist ein ernstzunehmendes Problem und betrifft das ganze Land. Doch es gibt Wege aus dem Fachkräftemangel und das ist die gute Nachricht dabei. Die Betriebe, die sich jetzt ins Zeug legen, werden langfristig die Nase vorne haben. Sicherlich lassen sich Maßnahmen wie ein festes Fort- und Weiterbildungsprogramm, die Anwerbung von ausländischen Fachkräften oder kreative Social-Media-Posts nicht über Nacht umsetzen. Doch mit staatlichen Initiativen, Kampagnen und Programmen stehst du bei der Aufgabe nicht alleine da. Zudem kannst du mit den digitalen Möglichkeiten heute viel mehr erreichen als noch vor einigen Jahren. Gewinne z. B. mehr Zeit für deine Rekrutierungsstrategie, indem du administrative, wiederkehrende Aufgaben reduzierst. Die Meisterwerk App unterstützt dich dabei.