Offene Stellen zu besetzen ist derzeit eine der größten Herausforderungen für einen Handwerksbetrieb. Gerade wenn es um Fachkräfte mit Berufserfahrung geht, ist der Arbeitsmarkt leergefegt. Potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, die Sie auf sich aufmerksam machen wollen, haben also bereits einen Arbeitsplatz. Für Ihre Stellenanzeige bedeutet das: Sie muss überzeugende Gründe liefern, um zu überzeugen!
Dafür haben wir 5 Tipps für Sie zusammengestellt:
Als Erstes sollten Sie sich als Arbeitgeber fragen: Was habe ich dem Bewerber oder der Bewerberin zu bieten? Gerade um die Gruppe der Wechselwilligen anzusprechen, müssen Sie klar herausstellen, wo die Vorzüge Ihres Betriebes liegen.
Das können ganz unterschiedliche Bereiche sein. Zum Beispiel, die Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden oder flexible Arbeitszeiten. Auch die Philosophie des Betriebes oder das unkonventionelle Team können im Mittelpunkt stehen. Daraus gilt es dann, einen guten Slogan zu formulieren, um auch die richtigen Bewerberinnen und Bewerber anzuziehen.
Ihre Mitarbeitenden arbeiten gut zusammen und die Stimmung im Team könnte nicht besser sein? Dann zeigen Sie das in Ihrer Stellenanzeige. Viele Bewerberinnen und Bewerber wollen wissen, mit wem sie künftig zusammenarbeiten. Außerdem lösen authentische Bilder von Menschen Emotionen aus und erregen Aufmerksamkeit. Und darum gehe es bei einer Stellenanzeige ja auch.
Ihre Stellenanzeige sollte ein Spiegel Ihres Betriebes sein, damit sich Bewerberinnen und Bewerber eine Vorstellung von ihrem künftigen Arbeitsplatz machen können. Es bringt nichts, frech und hip zu tun, wenn der Betrieb eigentlich konservativ ist. Sonst kommen die falschen Bewerber und Sie haben vielleicht viel Aufmerksamkeit, aber am Ende keinen neuen Mitarbeiter – und schon gar keine Topkraft. Bleiben Sie authentisch und zeigen Sie sich und Ihren Betrieb wie er ist.
Eine Stellenanzeige wirft nur ein kurzes Schlaglicht auf Sie, Ihren Betrieb und den zu vergebenden Job. Also sollten Sie sich bei den Formulierungen auf das Wichtigste konzentrieren. Ellenlange Aufzählungen, welche Kompetenzen Sie von einem Bewerber oder einer Bewerberin erwarten, haben in einer Stellenanzeige nichts zu suchen. Stattdessen sollten Sie in zwei bis vier Punkten kurz zusammenfassen, was Ihr Betrieb dem neuen Mitarbeiter bieten kann.
Die wichtigsten Fähigkeiten, die Sie erwarten, sollten Sie natürlich ebenso aufzählen, aber es sollte sich die Waage halten. Ihr wichtigstes Ziel ist ja, Interesse des Bewerbers zu wecken. Nähere Details zu Ihren Anforderungen und den Aufgaben im neuen Job, können Sie auf Ihrer Website erläutern.
Der nächste Schritt ist nun, die Interessierten auch zu einer Kontaktaufnahme zu bewegen. Hier sollten Sie unbedingt alle Hemmschwellen abbauen. Sichern Sie Vertraulichkeit zu, bieten Sie eine erste unverbindliche Kontaktaufnahme an, bitten Sie um Initiativbewerbungen. Denn vielleicht passt die interessierte Person nicht unbedingt auf das ausgeschriebene Jobangebot, wäre aber trotzdem ein wertvoller Mitarbeitender
Legen Sie wenig bis gar keinen Wert auf Zeugnisse, dann sollten Sie das auch erwähnen. Ein schlechtes Schulzeugnis kann eine Hürde sein. Wenn ich allerdings weiß, dass meine 5 in Deutsch keine Rolle spielt, bewerbe ich mich viel eher.
Handwerksbetriebe haben den Vorteil, dass sie weniger Wert auf formale Prozesse legen als die Industrie. Für viele Bewerber ist das attraktiv, deshalb sollten Sie das für sich nutzen.