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Handwerkskunst trifft Organisation: So optimierst du deine Baustellendokumentation!

Svenja Leymann |
Baustellendokumentation ist mehr als nur Pflicht: Sie ist der Schlüssel zu einem reibungslosen Ablauf und zu einem erfolgreichen Projektmanagement. Lies hier, welche Strategien dabei besonders wichtig sind, welche Bestandteile dazugehören und wie du deine Dokumentation noch effizienter gestalten.
 

Stell dir vor, du arbeitest an einem großen Neubauprojekt – und es kommt zu unvorhergesehenen Änderungen durch eine Anpassung der Pläne. Oder Jahre nach der Fertigstellung kommen Streitfragen auf, für die die Schuldfrage beantwortet werden muss. Ohne eine präzise Dokumentation entstehen schnell Missverständnisse, die nicht nur Zeit, sondern auch Geld kosten können.

Spätestens dann kommt die Baustellendokumentation ins Spiel. Sie sichert ab, welche Entscheidungen getroffen wurden und warum. So kannst du als Handwerksbetrieb alle Schritte festhalten, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie du die Dokumentation für deinen Betrieb nutzen kannst.

Was ist eine Baustellendokumentation?

Die Baustellendokumentation ist ein umfassendes Protokoll, das alle relevanten Informationen und Abläufe während eines Bauprojekts festhält. Für Handwerksbetriebe ist sie aber noch mehr als das – sie ist ein Tagebuch, das als Nachweis für durchgeführte Arbeiten, Entscheidungen und Änderungen geführt wird und den gesamten Zeitraum von der ersten Planung bis zum letzten Handgriff festhält.

So wird es nicht nur leichter, alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen, sondern auch die Qualität deiner Arbeiten sicherzustellen und Transparenz für alle Beteiligten zu gewährleisten. Gleichzeitig minimierst du mit der Dokumentation Haftungsrisiken und zeigst natürlich deinen Kunden und Kundinnen, dass du bestens organisiert bist.

Durchgeführt wird diese Dokumentation entweder schriftlich oder digital. Nutze beispielsweise die Meisterwerk App, um nicht nur einen idealen Überblick zu behalten, sondern auch Infos gezielt weiterzugeben und Gegebenheiten schnell und einfach festzuhalten.

Schlüssel zum Erfolg: Warum die Dokumentation so wichtig ist

Stell dir vor, du arbeitest als Sanitärinstallateur an einem Neubau. Während der Installation der Rohrleitungen entscheidet sich der Bauherr kurzfristig für eine andere Anordnung der Badezimmer. Ohne eine sorgfältige Dokumentation dieser Änderungen können Missverständnisse entstehen, die später zu Problemen führen. Nach Abschluss der Arbeiten bemerkt der Kunde plötzlich, dass die Wasseranschlüsse nicht dort sind, wo er sie erwartet hat.

In einem solchen Fall könnte der Kunde reklamieren und möglicherweise sogar rechtliche Schritte einleiten, wenn er nicht nachvollziehen kann, dass die Änderungen ordnungsgemäß dokumentiert wurden. Mit einer lückenlosen Baustellendokumentation hättest du jedoch alle Entscheidungen und Absprachen festgehalten, was für eine bessere rechtliche Absicherung sorgt.

Aber auch aus anderen Gründen kann die Baustellendokumentation zu einem wichtigen Werkzeug für deinen Handwerksbetrieb werden. Im Mittelpunkt stehen vor allem:

  • Rechtssicherheit: Nachweis über durchgeführte Arbeiten und Änderungen, um Haftungsrisiken zu minimieren

  • Qualitätssicherung: Dokumentation von Materialien und Methoden zur Gewährleistung eines hohen Standards

  • Transparenz: Klarheit für alle Beteiligten (Kundinnen und Kunden, Auftraggebende, Kolleginnen und Kollegen) über den Projektverlauf

  • Kommunikation: Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Gewerken durch klare Protokolle und Absprachen

  • Zeitfaktor: Vermeidung von Missverständnissen und Nacharbeiten durch klare Dokumentation der Abläufe

Ist eine Baustellendokumentation Pflicht?

In vielen Fällen ist eine Baustellendokumentation nicht nur eine willkommene Absicherung, sondern tatsächlich auch Pflicht. Das gilt vor allem für größere Bauprojekte und öffentliche Aufträge, deren Durchführung und Eckdaten gesetzlichen Vorschriften und Normen unterliegen. Dann wird die lückenlose Protokollierung nicht nur für die Nachvollziehbarkeit und die Qualitätssicherung, sondern auch für die rechtliche Absicherung elementar.

In diesen Fällen gilt: verpflichtend!

Verpflichtend ist eine gründliche und nachweisbare Baustellendokumentation insbesondere bei diesen Arbeiten:‍

  • Öffentliche Aufträge: Bei öffentlichen Bauprojekten ist die Dokumentation in der Regel gesetzlich vorgeschrieben. Dies gilt etwa für Aufträge, die von staatlichen Stellen, Gemeinden oder anderen öffentlichen Institutionen vergeben werden. So wird nicht zuletzt das öffentliche Interesse geschützt.
  • Größere Bauvorhaben: Je nach Umfang und Komplexität werden Dokumentationspflichten auch für Bauprojekte vorgeschrieben, die eine bestimmte Größe haben. Diese Anforderungen können in den jeweiligen Bauordnungen oder durch spezifische Richtlinien geregelt sein. In vielen Ländern gibt es klare Definitionen, ab wann ein Projekt als „groß“ gilt – das basiert oft auf Faktoren wie Kosten, Fläche oder Anzahl der beteiligten Gewerke.
  • Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften: Hinzu kommen viele Vorgaben zur Sicherheit und zu Arbeitsbedingungen auf der Baustelle, die sich auf die Gesundheit der Beteiligten auswirken können – man denke etwa an den Brandschutz. Gefährdungsbeurteilungen, Sicherheitsunterweisungen, Unfallberichte und andere Schutzmaßnahmen unterliegen ebenfalls strengen gesetzlichen Vorschriften und sind Teil der verpflichtenden Dokumentation.
  • Baurechtskonforme Nachweise: Für Genehmigungen und Abnahmen sind baurechtskonforme Nachweise unerlässlich. Diese Nachweise belegen, dass alle Arbeiten gemäß den geltenden Bauvorschriften und -richtlinien ausgeführt wurden. Bei der Abnahme eines Bauprojekts prüfen die zuständigen Behörden, ob alle Anforderungen erfüllt sind. Eine lückenlose Dokumentation ist hier entscheidend, um nachzuweisen, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden.
Verpflichtend ist eine gründliche und nachweisbare Baustellendokumentation insbesondere bei diesen Arbeiten:

Das sind die gesetzlichen Grundlagen

Je nach Land und Region unterscheiden sich die gesetzlichen Grundlagen dafür, wann eine Dokumentation der Baustelle verpflichtend ist. Die wichtigsten Rahmenbedingungen sind vor allem diese:

  • Österreich: In Österreich gibt es die Bauordnung, die bauliche Anforderungen und Dokumentationspflichten auf Landesebene regelt. Sie wird um die ÖNORM B 1801 mit Richtlinien zur Dokumentation in der Bauwirtschaft ergänzt. Dritter im Bunde ist das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz für sicherheitsrelevante Maßnahmen auf Baustellen.
  • Schweiz: In der Schweiz gilt das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG), wenn es um die Planung und Genehmigung von Bauvorhaben samt Dokumentationspflichten geht. Es wird um die SIA-Normen (Schweizer Ingenieur- und Architektenverein) und um das Arbeitssicherheitsgesetz ergänzt.

Das darf bei der Baustellendokumentation nicht fehlen

Wie genau deine Baustellendokumentation aussehen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab – schließlich sollte das Protokoll zu deinem Handwerksbetrieb, den von dir durchgeführten Arbeiten und zum Projekt passen. Daher variiert der Inhalt manchmal. Prinzipiell sollten aber die folgenden Elemente immer vorhanden sein:

1. Allgemeine Informationen

  • Bezeichnung: Name und/oder Identifikation des Bauprojekts
  • Auftraggebende Personen: Wichtige Informationen zu den Kundinnen und Kunden
  • Standort bzw. Lokalität: Bauort des Projekts
  • Bauleitung: Name und Kontaktdaten der verantwortlichen bauleitenden Personen

2. Baustellenorganisation

  • Bauzeitplan: Geplante und tatsächliche Zeitrahmen für die einzelnen Bauphasen
  • Beteiligte Firmen: Liste aller Handwerksbetriebe und Subunternehmer, die am Projekt beteiligt sind

3. Arbeitsdokumentation

  • Tägliche Bautagebücher: Aufzeichnungen über die täglichen Aktivitäten, Fortschritte und Herausforderungen. Zum Baustellentagebuch haben wir hier einen ausführlichen Blogbeitrag und eine Vorlage als Download für dich zusammengestellt!
  • Wetterbedingungen: Einfluss auf die Arbeiten und etwaige Verzögerungen
  • Arbeitsstunden: Auflistung der geleisteten Stunden der Mitarbeitenden

4. Protokoll zu Abstimmungen und Änderungen

  • Änderungsprotokolle: Dokumentation von Änderungen der Pläne oder der Ausführung
  • Besprechungsprotokolle: Ergebnisse von Baustellenbesprechungen und wichtige Entscheidungen. Auch für Baubesprechungsprotokolle findest du hier noch ausführlichere Informationen und eine hilfreiche Vorlage als Download!

5. Sicherheits- und Gesundheitsvorgaben

  • Gefährdungsbeurteilungen: Dokumentation der identifizierten Gefahren und getroffenen Schutzmaßnahmen
  • Unfallberichte: Aufzeichnungen über Sicherheitsvorfälle und Maßnahmen zur Vermeidung

6. Qualitätskontrollen

  • Materialprüfungen: Nachweise über die Qualität und Herkunft der verwendeten Materialien
  • Abnahmeprotokolle: Dokumentation von Inspektionen und Abnahmen der einzelnen Bauabschnitte

7. Fotodokumentationen

Bilder, Skizzen und regelmäßige Fotos, die den Fortschritt und wichtige Schritte dokumentieren. Mit der Meisterwerk App geht das übrigens besonders einfach!

8. Rechnungen und Kostenkontrolle

  • Kostenübersicht: Auflistung der Materialien, Arbeitsstunden und weiterer Kosten
  • Rechnungsprüfung: Dokumentation von eingehenden und ausgegangenen Rechnungen

    Baustellendokumentation

Die Arten der Baustellendokumentation

Auch bei den Formaten für die Baustellendokumentation hast du die Qual der Wahl. Üblicherweise wird zwischen analogen und digitalen Protokollierungsmethoden unterschieden, die jeweils ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen:

Analoge Baustellendokumentation

Die analoge Baustellendokumentation umfasst traditionelle Methoden zur Erfassung und Speicherung von Informationen. Dazu gehören:

  • Papierbasierte Protokolle: Bautagebücher, Besprechungsprotokolle und Änderungsanträge werden handschriftlich oder gedruckt festgehalten.
  • Fotodokumentation: Fotos werden auf Film oder digitalen Kameras aufgenommen und manuell in Ordnern abgelegt.
  • Checklisten und Formulare: Diese werden ausgedruckt und vor Ort ausgefüllt.

Obwohl die analoge Dokumentation leicht zu handhaben ist und ganz unabhängig von elektrischen Geräten und einer Internetverbindung funktioniert, ist die Suche nach Dokumenten sowie Archivierung oft aufwändig. Gleichzeitig kann es passieren, dass Papiere verloren gehen und die Kommunikation nur zeitverzögert funktioniert.

Digitale Baustellendokumentation

Die digitale Baustellendokumentation nutzt moderne Technologien zur Erfassung, Speicherung und Verwaltung von Informationen. Dazu gehören:

  • Apps und Cloud-Speicher: Mitarbeitende können Informationen direkt auf ihren Smartphones oder Tablets eingeben und in Echtzeit aktualisieren – wie etwa mit der Meisterwerk App. Dokumente und Fotos werden zentral gespeichert und sind von überall abrufbar, was die Zusammenarbeit erleichtert
  • Digitale Protokolle: Ergebnisse von Besprechungen und Änderungsanträge werden in digitalen Formaten festgehalten und können einfach verteilt werden

Eine digitale Baustellendokumentation bringt zahlreiche positive Effekte mit sich. Du kannst schneller auf aktuelle Informationen, Dokumente und Kommunikationen im Team zugreifen, und die automatische Sicherung reduziert das Risiko von Datenverlust. Allerdings gibt es auch eine gewisse Abhängigkeit von elektronischen Geräten und einer stabilen Internetverbindung.

Leicht gemacht: Baustellendokumentation mit der Meisterwerk App

Mit der Meisterwerk App wird deine Baustellendokumentation noch einfacher und effizienter, wodurch du sowohl Zeit als auch Geld sparst. Hier sind einige der zahlreichen Vorteile:

  • Vereinfachte Dokumentation: Du kannst alle Informationen direkt vor Ort eingeben, Aktivitäten, Fortschritte und besondere Vorkommnisse mit täglichen Einträgen festhalten.

  • Zentralisierte Informationen: Alle Dokumente sind in einer Cloud gespeichert und jederzeit abrufbar. Deine gesamte Belegschaft hat Zugriff auf relevante Informationen, was die Protokollierung und Kommunikation verbessert.

  • Fotodokumentation: Du kannst Fotos von der Baustelle aufnehmen und sie direkt mit deinen Einträgen verknüpfen, um den Fortschritt visuell festzuhalten.

  • Kostenkontrolle: Verfolge Material- und Arbeitskosten in Echtzeit, um dein Budget jederzeit im Griff zu behalten.

Dank dieser Funktionen ist deine Baustellendokumentation nicht nur sicher und einfach, sondern auch professionell und effektiv.


Optimieren Sie Ihre Abläufe mit der Meisterwerk App

Rund um die Baustelle: Finde hier die Vorlage

Du hast dich noch nicht für die Meisterwerk App entschieden? Dann helfen wir dir in der Zwischenzeit gerne mit unseren nützlichen PDF- und Excel-Vorlagen weiter! Hier geht es zum Beispiel zu unserer Vorlage für dein Baustellentagebuch, damit du ganz einfach den Überblick über tägliche Aufgaben, Fortschritte und wichtige Ereignisse behalten kannst.Blog_baustellentagebuch

Zusätzlich haben wir einen „Werkzeugkoffer“ mit weiteren nützlichen Downloads und Vorlagen rund um deinen Handwerksbetrieb zusammengestellt. Von Checklisten bis hin zur Nachkalkulation – alles, was du für einen reibungslosen Arbeitsalltag benötigst, findest du hier.

Und während du mit unseren Vorlagen startest, kannst du die Vorteile der Meisterwerk App im Hinterkopf behalten. Stell dir vor, wie viel einfacher die Dokumentation wäre, wenn alles direkt digital gebündelt ist! So wird deine Baustelle nicht nur gut organisiert, sondern auch zum Vorzeigeprojekt – ganz ohne Zettelchaos!

Fazit

Die Baustellendokumentation ist ein unverzichtbares Werkzeug für Handwerksbetriebe, um relevante Informationen festzuhalten, Abläufe und Anpassungen zu protokollieren und für Transparenz, Qualität und Rechtssicherheit zu sorgen. Durch die Verwendung praktischer Formulare und Tools, wie der Meisterwerk App, unserer Baustellentagebuch-Vorlage und dem „Werkzeugkoffer“, kannst du den Dokumentationsprozess effizienter gestalten. Letztlich sorgt eine lückenlose Dokumentation dafür, dass dein Projekt reibungslos verläuft und du auf alle Herausforderungen bestens vorbereitet bist.

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