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Kurz vor Feierabend bei Elektrobetrieb „Blitz & Blank“: Die komplette Elektroinstallation beim Kunden ist fertiggestellt, die Mannschaft ist stolz auf ihre saubere Arbeit – doch es fehlt noch das obligatorische Protokoll. Während die Mitarbeitenden schon mit gepackten Werkzeugtaschen im Transporter warten, sitzt der Meister noch am Klemmbrett und füllt Kästchen aus. 

Warum sind Prüfprotokolle im Elektrohandwerk unverzichtbar?

Zugegeben, ein Prüfprotokoll ist etwa so spannend wie das Telefonbuch von Hintertupfingen. Aber es ist auch der wichtigste Nachweis für sichere, normgerechte Arbeit. Denn die Frage „Haben Sie das schriftlich?" kennt jeder Handwerksbetrieb – und im Elektrohandwerk hat sie besondere Bedeutung. Denn hier geht es nicht nur um die Dokumentation der geleisteten Arbeit, sondern vor allem um die Sicherheit der installierten Anlagen. 

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Was genau ist ein Prüfprotokoll?

Ein Prüfprotokoll für elektrische Anlagen ist mehr als nur ein Formular. Es ist ein rechtlich verbindliches Dokument, das den ordnungsgemäßen Zustand einer elektrischen Anlage bescheinigt. Ob Neuinstallation, Erweiterung oder wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 – das Protokoll dokumentiert alle relevanten Prüfschritte und Messwerte.

Info:

Die DGUV Vorschrift 3 (früher bekannt als BGV A3) ist eine wichtige berufsgenossenschaftliche Vorschrift zur Prüfung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln. Die „Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ regelt u. a. Prüfintervalle und Prüfumfänge im gewerblichen Bereich. Die Vorschrift ist für Handwerksbetriebe besonders wichtig, da bei Nichtbeachtung oder mangelhafter Durchführung der Prüfungen im Schadensfall erhebliche rechtliche und versicherungstechnische Konsequenzen drohen können.

 

Diese Angaben gehören in jedes Prüfprotokoll

Allgemeine Angaben

Jedes Prüfprotokoll beginnt mit den Grunddaten:

  • Name und Anschrift des Auftraggebers
  • Standort und Bezeichnung der Anlage
  • Art der Prüfung (Erstprüfung, Wiederholungsprüfung etc.)
  • Datum der Prüfung
  • Name und Qualifikation des Prüfers

Technische Details

Im technischen Teil dokumentierst du:

  • Netzform (TN-C, TN-S, TT, IT)
  • Nennspannung und Frequenz
  • Verwendete Messgeräte mit Typenbezeichnung
  • Art der Schutzmaßnahmen

Prüfergebnisse und Messwerte

Hier werden alle Messergebnisse festgehalten:

  • Isolationswiderstand
  • Schutzleiterwiderstand
  • Schleifenimpedanz
  • FI-Schutzschalter-Prüfung
  • Sichtprüfung aller Komponenten

Blog_AnmeldenPrüfprotokolle sind wichtige und obligatorische Arbeitsnachweise. 

Rechtliche Grundlagen für Prüfprotokolle

Die Erstellung von Prüfprotokollen ist keine Kür, sondern Pflicht. Maßgeblich sind:

  • DIN VDE 0100-600 für Erstprüfungen

Diese Norm regelt die Erstprüfung nach Neuinstallation oder wesentlichen Änderungen einer elektrischen Anlage. Sie schreibt vor, dass vor der ersten Inbetriebnahme eine umfassende Prüfung durch eine Elektrofachkraft erfolgen muss.

  • DIN VDE 0105-100 für wiederkehrende Prüfungen 

Hier sind die Anforderungen für regelmäßige Überprüfungen bestehender Anlagen festgelegt. Die Norm gibt konkrete Prüfintervalle vor und definiert, welche Messungen in welchen Abständen durchgeführt werden müssen.

  • DGUV Vorschrift 3 für Betriebsmittelprüfungen

Diese berufsgenossenschaftliche Vorschrift regelt die Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln wie Handwerkzeugen oder Verlängerungskabeln. Sie ist besonders wichtig für Arbeitssicherheit und Unfallverhütung und schreibt regelmäßige Prüfungen je nach Einsatzbereich vor.

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) 

Die BetrSichV ist die übergeordnete staatliche Verordnung für die Sicherheit von Arbeitsmitteln. Sie verpflichtet Betriebe, ihre elektrischen Anlagen und Betriebsmittel regelmäßig durch befähigte Personen prüfen zu lassen und die Ergebnisse zu dokumentieren.

Diese rechtlichen Grundlagen ergänzen sich gegenseitig und bilden den verbindlichen Rahmen für die Prüfungsdokumentation im Elektrohandwerk. Bei Nichteinhaltung drohen nicht nur Bußgelder, sondern im Schadensfall auch haftungsrechtliche Konsequenzen.

Praxistipps: So erstellst du fehlerfreie Protokolle

Diese Tipps helfen beim korrekten Protokollieren:

  • Verwende normgerechte Vorlagen.
  • Dokumentiere während der Prüfung, nicht erst danach.
  • Notiere auch scheinbar nebensächliche Beobachtungen.
  • Mache aussagekräftige Fotos von Mängeln.
  • Lasse dir die Protokolle vom Auftraggeber gegenzeichnen.

KI-Tools für individuelle Prüfprotokolle nutzen

Die Erstellung maßgeschneiderter Prüfprotokolle muss nicht kompliziert sein. Mit KI-Anwendungen wie ChatGPT kannst du dir individuelle Vorlagen erstellen lassen. Der Vorteil: Die KI berücksichtigt dabei automatisch aktuelle Normen und Vorschriften. So gehst du vor: 

  1. Beschreiben der KI genau Ihre Anforderungen (z. B. „Erstelle ein Prüfprotokoll für eine Elektroinstallation im Gewerbebau nach DIN VDE 0100-600“)
  2. Nenne spezifische Besonderheiten deines Betriebs oder der Anlage
  3. Lasse dir verschiedene Formatierungsvorschläge machen
  4. Prüfe das Ergebnis auf Vollständigkeit und Normkonformität

Wichtig: Die KI ist ein Hilfsmittel – die fachliche Prüfung und Verantwortung liegt bei dir als Elektrofachkraft. Kontrolliere daher die generierten Vorlagen immer sorgfältig und passe sie bei Bedarf an.

Digitale Dokumentation: Prüfprotokolle einfach verwalten

Mache Schluss mit Papierchaos und verlorenen Protokollen! Die Zeit der überfüllten Ordner und unleserlichen Durchschläge ist längst vorbei. Moderne Handwerksbetriebe setzen heute auf digitale Lösungen wie die Meisterwerk App für deine Dokumentation. Das bringt handfeste Vorteile für den Arbeitsalltag: Alle Vorlagen sind jederzeit griffbereit auf Tablet oder Smartphone verfügbar. Die ausgefüllten Protokolle werden automatisch in der Cloud gespeichert und archiviert – ein versehentliches Verlieren ist damit ausgeschlossen. Besonders praktisch: Bei Rückfragen hast du auch nach Jahren noch schnellen Zugriff auf alte Protokolle. Die direkte Übermittlung an Auftraggeber spart nicht nur Zeit, sondern auch Papier und Portokosten. Ein weiterer Pluspunkt ist die Verknüpfung mit anderen wichtigen Dokumenten wie Wartungsplänen oder Abnahmeprotokollen. So behältst du den Überblick über alle Unterlagen eines Projekts.

Das Beste daran: Die digitale Dokumentation wächst mit Ihren Anforderungen. Je mehr Protokolle du digital erfasst, desto wertvoller wird dein digitales Archiv. Und sollten sich Vorschriften oder Formulare ändern, kannst du die Vorlagen mit wenigen Klicks aktualisieren – ohne stapelweise alte Formulare entsorgen zu müssen.

Fazit und Checkliste

Ein professionelles Prüfprotokoll ist deine Absicherung und zugleich Qualitätsnachweis gegenüber deinen Kunden. Mit der richtigen Vorlage und digitaler Unterstützung wird die Dokumentation zum Kinderspiel. Nutze unsere Mustervorlage für Prüfprotokolle und optimiere deine Dokumentation mit der Meisterwerk App.

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Disclaimer:

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Rechtsberatung dar. Trotz sorgfältiger Recherche können wir insbesondere für juristische Informationen nicht für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität gewähren. Wenn Sie juristische Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte einen Rechtsanwalt.

Oliver Knoch |

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