Viele Handwerkerinnen und Handwerker bieten ihre Arbeit viel zu günstig an, weil sie den Stundenlohn nicht optimal berechnet haben. In diesem Beitrag liest du, wie eine profitable Kalkulation aussehen sollte.
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Eine Handwerkerstunde kostet im Schnitt etwa 40 bis 60 Euro. Quelle: Deutsche Handwerks Zeitung.
Im Wesentlichen berechnest du deine Kosten und ermittelst die produktive Arbeitszeit auf Jahresbasis. Anschließend teilst du deine Kosten durch die Summe der produktiven Stunden aller deiner Beschäftigten.
Die Kundschaft sieht im Angebot oder der Rechnung nur die Kosten für die Arbeitsstunde. Und schließt daraus, dass der Betrag in exakt dieser Höhe auch in die Taschen der selbstständigen Handwerkerin bzw. des Handwerkers fließt.
Wie du als Handwerkerin oder Handwerker weißt, ist das leider nicht der Fall. Den meisten Menschen, besonders wenn sie selbst als Angestellte arbeiten, fehlt das Bewusstsein dafür, dass sich im Stundensatz eine ganze Reihe von Zusatzkosten verbergen.
Zu diesen „Lohnnebenkosten“ gehören u. a.:
Trotzdem kalkulieren Handwerkerinnen und Handwerker, die sich gerade selbstständig gemacht haben, den Stundensatz oftmals zu niedrig.
Die optimale Kalkulation für den Stundenlohn erfolgt am besten in drei Schritten.
Der Stundensatz ist einer der größten Hebel für deinen Umsatz als selbstständige Handwerkerin oder Handwerker. Nimm dir also Zeit, um die Werte zu berechnen.
Zunächst ermittelst du die Kosten deines Betriebes. Diese sollten durch die Stundensätze getragen werden. Material und eine Marge an den eingesetzten Roh-, Baustoffen und Teilen berücksichtigst du dabei nicht. Diese erscheinen auf der Rechnung ja ohnehin als ein separater Block.
Zu den Kosten gehören unbedingt:
Dies sind in den meisten Fällen die größten Kostenblöcke, aber vermutlich längst nicht alle Kosten. Gehe im Geiste alle Positionen durch, die du bezahlen musst, um deine Dienstleistung erbringen zu können.
Um den notwendigen Stundenlohn zu ermitteln, berechnest du im nächsten Schritt die dir zur Verfügung stehende produktive Arbeitszeit. Produktiv in diesem Sinne ist nur die Zeit, die auch tatsächlich für die Arbeit in Kundenaufträgen aufgewendet werden kann.
Das Jahr hat zwar 365 Tage, aber Wochenenden und Feiertage müssen abgezogen werden. Bei einer Fünftagewoche bleiben dann nur noch etwa 250 Tage übrig. Davon abzuziehen sind zusätzlich die Urlaubstage für deine Mitarbeitenden (und dich selbst) sowie eventuelle Krankentage.
Die Fehlzeiten lassen sich naturgemäß nur schätzen, aber mit Einrechnung eines kleinen Puffers sind zehn Tage angemessen. Je nach Bundesland und deiner eigenen Schätzung bleiben dann schnell nur noch 200 oder 220 Tage übrig, an denen du überhaupt für deine Kundschaft arbeiten kannst.
Die Nettoarbeitstage multiplizierst du dann mit der produktiven Arbeitszeit pro Tag. Hast du Mitarbeitende und im Betrieb zum Beispiel eine tägliche, kurze Einsatzbesprechung von einer halben Stunde, dann kommst du nur auf 7,5 produktive Stunden pro Tag.
Am Ende dieser Berechnung erhältst du die produktiven Arbeitsstunden pro Jahr für dich bzw. jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter.
Teile nun deine Kosten durch die Summe deiner produktiven Stunden bzw. aller Beschäftigten im Jahr.
Aber aufgepasst: Das ist noch nicht der Stundensatz, den du den Kundinnen und Kunden nennen solltest! Unter der Voraussetzung, dass tatsächlich jede produktive Arbeitsstunde gegenüber der Kundschaft abgerechnet werden kann, hättest du an dieser Stelle lediglich die Kosten gedeckt. Von einem Gewinn ist hier noch nicht die Rede.
Da du aber mit Gewinn arbeiten willst, musst du einen Zuschlag mit einrechnen. Genauso wie „Vergünstigungen“ für die Kundschaft. Bietest du beispielsweise einen Skonto auf der Rechnung an, musst du diesen vorab aufschlagen, damit du diesen Rabatt nicht aus deinem Gewinn bezahlen musst.
Zu dem errechneten Wert mit allen Zuschlägen fügst du noch die Umsatzsteuer hinzu: Damit hast du den Bruttostundensatz kalkuliert.
Aus Sicht der Kundschaft mag der Stundenlohn für eine Handwerkerin oder einen Handwerker beträchtlich sein. Verglichen mit anderen Branchen verdienen Handwerkerinnen und Handwerker aber dennoch wenig. Was letztlich auch dazu führt, dass viele Unternehmen finanziell zu kämpfen haben.
Dafür können die gerade jetzt rasant steigenden Kosten verantwortlich sein. Aber meistens hat dies damit zu tun, dass die eigenen Kosten falsch eingeschätzt oder ungenau berechnet wurden.
Wenn du deinen Stundenlohn kennst, kannst du präzise Angebote erstellen und deine Projekte wirtschaftlich planen. Genau hier setzt die Angebots- und Rechnungsfunktion der Meisterwerk App an. Du erstellst fix deine Angebote und versendest sie direkt an Kunden. Die angenommenen Angebote werden per Knopfdruck zu Rechnungen, und du behältst jederzeit den Überblick über offene Beträge. So sparst du Zeit, minimierst Fehler und sicherst dir den vollen Ertrag aus jedem Auftrag – ohne doppelte Eingaben und mit klarer Struktur.